Allgemeine Informationen |
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Zwei Drittel des Vogelzuges laufen während der Nachtstunden ab. Vögel ziehen zum Teil in sehr großen Höhen. Daher braucht es spezielle Methoden, insbesondere in der Nacht, um den Vogelzug erfassen zu können. Moonwatch ist eine in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entwickelte Methode die geeignet ist, eine Übersicht über das nächtliche Zuggeschehen in großen Bearbeitungsgebieten zu gewinnen. Die Methode ist einfach und der Zeitaufwand je Mitarbeiter relativ gering. Grundlagen Vor dem Hintergrund der Mondscheibe werden Vögel als dunkle Silhouetten sichtbar. Mondbeobachtung ist nur in den Tagen rund um Vollmond durchführbar, weil dann ein definierter Sichtkegel besteht. Die scheinbar die Mondscheibe querenden Vögel bewegen sich auf horizontalen Zugebenen (Bedingung) durch den Sichtkegel. Der Schnitt der Zugebene mit dem Sichtkegel ist eine Ellipse. Mit trigonometrischen Berechnungen ist es möglich die tatsächlichen Flugrichtungen zu bestimmen. Durch weitere Berechnungen kann aus Einzelbeobachtungen auf tatsächliche Zugfrequenzen geschlossen werden. Mondbeobachtungen - nicht mehr ganz neu aber erprobt + zunehmende Entfernung Von erfahrenen Mondbeobachtern werden etwa 60 - 80 % der
Vögel auf 2 km Distanz entdeckt (Radar- und Infrarot-Kalibrierung
(LIECHTI ET AL. 1995). Erstmalig beobachtende Personen entdecken zunächst
deutlich weniger Vögel. Erfahrung kann aber schnell erworben werden. Was sagt die Größenklasse über die Distanz aus? Zur Distanzbestimmung wird eine Schätzung der Silhouettengröße in 7 Klassen (vgl. Methode) vorgenommen. Nach (BLOCH ET AL. 1981) und (BRUDERER & LIECHTI 1990) setzt sich der nächtliche Vogelzug über Mitteleuropa zu 80 % aus kleinen Singvögeln zusammen. Bei der grobgerasterten Zuordnung in 7 Klassen wird die tatsächliche Größe des Vogels vernachlässigt. Mond-Elevation als limitierender Faktor Die Mondhöhe (Elevation) ist ausschlaggebend dafür, bis in welche Höhe Vögel wahrgenommen werden können. Tab.1 zeigt die maximal einsehbare Flughöhe bei verschiedenen Mond-Elevationen unter der Annahme, dass Vögel bis zu einer Distanz von 2 km wahrgenommen werden. Tabelle
1: Maximal einsehbare Flughöhen (m ü. G.) bei verschiedenen
Elevationen bei 2 km Wahrnehmungsdistanz.
Um die bis zu einer Höhe von 1.000 m ziehenden Vögel erfassen zu können, ist eine Mond-Elevation von 30° erforderlich. Vor allem im Sommer sind die Elevationen des Mondes oft so gering, dass auch in günstigen Vollmondnächten 30° Elevation nicht erreicht werden. Das Netzwerk nächtlicher Vogelzug Ostalpen arbeitet mit 20° Elevation als Untergrenze für Beobachtungen. Im Mai wird dieses Kriterium nur an zwei Tagen überschritten. (In der Linksammlung finden Sie einen Link zur Berechnung der Mondstände für jeden beliebigen Ort und jedes Datum.) Zusammenfassung Moonwatch ist eine wohlerprobte Methode, um Daten zum nächtlichen Vogelzug über Großräumen in einem Ausmaß zu gewinnen wie dies mit anderen Methoden nicht zu leisten ist. Die Methode ist einfach und ermöglicht (und benötigt) die Mitarbeit vieler Beobachter. Die Methode muss mit einigen Fehlermöglichkeiten leben und kann keine exakte Quantifizierung des Vogelzugs zuwege bringen. Da sie auch nur in der kurzen Zeit um den Vollmond und nur bei günstiger Witterung Daten liefert, muss sie durch aufwändigere Methoden mit beschränktem Erhebungsgebiet ergänzt werden. Für einen groben Überblick, der in Österreich noch nicht vorhanden ist und eine notwendige Grundlage für tiefergehende Forschungsvorhaben darstellt, sind Ihre ohne Scheu vor kleinen Fehlern protokollierten Daten von großer Wichtigkeit. Durch die Zusammenarbeit mit dem Schweizer Team ist es uns möglich, auf großer Erfahrung aufzubauen und Ihre Daten in seriöser Weise zu verarbeiten.
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Letzte Aktualisierung: 31.01.2005 |