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Logbuch 2006

 

12.10.2006, Montag. Bisher Daten von 26 Stationen (6.10.) und 7 Stationen (8.10.) eingelangt, 1.374 Datensätze und noch immer kommen neue Listen an. Mittlerweile sind auch die Richtungen vom September berechnet. Bitte um ein wenig Geduld, bis sie auf der Homepage stehen. Die Richtungen sind nicht so einheitlich wie erwartet.

09.10.2006, Montag. Dieser (Sonntag-) Abend hält was er versprochen hat, der Zug fällt in Artstetten, Gablitz, Wien-Penzing, aber auch am Tauernpass und am Kärntner Guttaringberg gewaltig aus. In Gablitz waren die Vögel hoch und die Zahl der 1er und 2er überwog. Auch am Tauernpass große Flughöhen. An der Hohenauer Beringungsstation war der Zug viel schwächer, die Flughöhen aber ebenfalls sehr hoch.
An den bisher eingelangten Daten fällt auf, dass gerade Stationen im Flachland wie Ringelsdorf (Beringungsstation), Illmitz, Radkersburg, Leibnitz nur geringen Zug hatten, während in Graz, Kärnten oder auch auf der Rax sehr starker Zug herrschte.

...mittags:
Mittlerweile sind vom 06.10. Daten von 21 Stationen eingelangt (und es werden stündlich mehr...). Die gute Stimmung überdauerte den Samstag und ging am Sonntag dann schon in etwas überornithologisches über. Kann man das so sagen? Also die sechs Stationen, die bisher vom Sonntag berichteten sind enthusiasmiert und haben in jeweils ca. 2 Stunden fast 400 Vögel beobachtet. Vielleicht ein kleines Zitat: "...Heute war es einfach unglaublich! ... nahe an der Mitschreibbarkeitsgrenze...Serien von Intervallen über 10 bis zu 14! Absoluter Höhepunkt ein Trupp von 8 Vögeln (Gr.2) der in geordneter Keilformation langsam den Mond hochzog. ... Da werfen Endorphine Blasen..."
Bisher also 1.152 Datensätze. Somit: im September mit 500 Beobachtungen die bis dahin erreichte Datenausbeute verdreifacht, und der Oktober verdoppelte die Datenmenge des heurigen Jahres abermals - Ende gut alles gut und noch dazu blendende Stimmung.

Herzlichen Dank allen Mitarbeitern und MitarbeiterInnen!!!!


Damit sind die Feldarbeiten für 2006 abgeschlossen und wir sind sehr glücklich dass das Netzwerk die Mühseligkeiten nach langem Winter, verregnetem Frühling und mit ziemlichem Pech im August so vollzählig überdauert hat und schließlich im September und Oktober mit reicher Datenbeute belohnt wurde.
In Kürze wollen wir die Abbildungen der September-Flugrichtungen für die einzelnen Stationen auf die Homepage stellen, da wir den gestrigen Regenabend für einen Datenimport nutzen konnten.

 

08.10.2006, Sonntag. Es wurde dann doch nichts mehr. Wolken und Regen aller Orten. Macht aber nichts, nach diesem gelungenen Freitag. Der allgemeinen Stimmung dürfte es nicht schaden, wenn der Schönwettersonntag ausgeschlafen beginnt. Schließlich gibt es noch den heutigen Abend, falls jemand noch gerne weitere Daten beisteuern möchte. Nach dieser vermutlich schlechten Zugnacht von Samstag auf Sonntag wäre es interessant zu sehen, ob sich das auf die kommende Nacht auswirkt. Die Zugbedingungen dürften von Sonntag auf Montag sehr gut werden.

07.10.2006, Samstag. Erste Eindrücke kurz nach Mitternacht: sehr gute Beobachtungsbedingungen (klar, kühl, leichte Westströmung) und sehr guter Zug, zumindest auf der Rax und in Gablitz (4,6 bzw 4,9 Vögel pro Intervall). Um 21:00 allerdings die Nachricht von der Beringungsstation Hohenau-Ringelsdorf, dass dort nur sehr geringer Zug zu beobachten ist (0,25 Vögel pro Intervall). In Gablitz und Penzing sehr viele 1er und 2er, vermutlich sehr große Zughöhen (zahlreiche Durchgänge dauern mehrere, in Einzelfällen mehr als 10 Sekunden). Jetzt also sehr gespannt wie es bei allen anderen war.
Am frühen Vormittag gibts bereits eine Menge Informationen von verschiedenen Beobachtungspunkten. "....beste Beobachtungsbedingungen, guter Zug...", "...toller Termin...", "...es war mein aufregendster Moonwatch bis jetzt...". An vielen Stationen sehr starker Zug, und fast überall überwiegen sehr große Flughöhen.
Heute zieht untertags eine Front durch, Christoph meint aber, es könnte durchaus noch was werden, heute abend. Mal sehen. Wer Lust hat heute oder morgen noch einen Abend dran zu hängen, nur zu!

06.10.2006, Freitag. Bei strahlendem Nachmittagshimmel ungewohnt vorbehaltloser Optimismus für heute Abend, den letzten Moonwatch dieses Jahres. Es kommt zwar schon wieder eine Kaltfront aber wie es aussieht können wir heute mit guter Sicht an allen Stationen rechnen. Der Wind weht derzeit mäßig stark aus dem Westen, er sollte nicht übermäßig stören. Gestern gab es bereits zwei Testbeobachtungen, eine auf dem Tauernpass (12 Intervalle, 10 Vögel, 0,8 Vögel/Intervall) und eine bei der Beringungsstation Hohenau-Ringelsdorf (9 Intervalle, 34 Vögel, 3,8 Vögel/Intervall). Der Mond steht hoch: ca. 35° um 22:00 und ca. 45° um 00:00 Uhr, Sichthöhen also bis 1.400m über Grund.

 

11.09.2006, Montag. Bisher sind Daten von 22 Stationen eingelangt. Zwei weitere "Ausreißer": Klosterneuburg am 7.9. (5,3 Vögel / Intervall) und Bad Ischl am 8.9. (4,0 Vögel / Intervall). Derzeit etwas mehr als 500 Datensätze vom September, knapp 2/3 der Jahresgesamtausbeute.

10.09.2006, Sonntag. Der September-Moonwatch ist abgeschlossen. Endlich ein Moonwatch, an dem nichts auszusetzen war. Herzlichen Dank allen MitarbeiterInnen! Insgesamt sehr gute Sicht- und Zugbedingungen, allerdings kein herausragend starker Vogelzug. Hingewiesen sei auf die Stationen Obertauern (09.09.) und Guttaringberg, K (08.09.) mit jeweils 2,1 Vögeln pro Intervall, inneralpine Stationen mit Beobachtungszahlen, die zumindest mit dem Flachland mithalten oder darüber liegen. Und auf die Station in Wien Simmering mit 5,7 (!!) Vögeln 07.09. - hier darf noch spekuliert werden.

09.09.2006, Samstag. Beste Beobachtungsbedingungen nun in ganz Österreich. Entgegen den Erwartungen hinter der Kaltfront nicht wesentlich stärkerer Vogelzug. Es gibt aber Daten und das ist wirklich sehr schön nach den Entbehrungen der vergangenen Monate. Einige Beobachter haben schon Meldungen aus zwei Nächten geschickt. In Kärnten gibt es eine neue "nebelsichere" Beobachtungsstation am Guttaringberg (980m).
Heute zweiter Nottermin bzw. Zusatztermin für unentwegte. Bei ausgedehntem Hoch über den Ostalpen. Wetterglück!

08.09.2006, Freitag. Ganz konnten die hohen Erwartungen noch nicht erfüllt werden. Der Westen hatte kein lupenreines Wetterglück. Gewitter am Abend, bedeckter Himmel um 20:00 Uhr am Tauernpass, zunächst gute Sicht in Salzburg, aber um 22:45 Aufzug der Wolkenfront, am Neumarkter Sattel (Althofen) zunächst aussichtlos erscheinende Bedingungen, dann doch ein wenig Sicht auf den Mond, mit Unterbrechungen. Im Osten am Boden Windstille, von Süden her aufziehender Dunst und eine Höhenströmung aus westlicher Richtung. Anfangsintervalle die ohne Vogel verstrichen, insgesamt bei sehr guten Beobachtungsbedingungen eher nur mäßiger Vogelzug. Nach Eingang der ersten Daten aber wieder ein recht geschlossenes Bild zwischen den Stationen, vielleicht aber wesentlich schwächerer Vogelzug als in der vergangenen Nacht. Für Beobachter, die am Vorabend schon einmal kurz das Fernrohr aufgestellt haben, eher enttäuschend. Dennoch: es ist diesmal endlich wieder gelungen eine zufriedenstellende Datenmenge einzufahren. Die einlangenden emails sind Balsam, da die Stimmung sehr gut erscheint, der Nottermin heute von vielen ins Auge gefasst wird, manche, die am Abend nicht zu Hause sein werden, nehmen sogar ihr Spektiv mit, um notfalls von anderen Orten aus zu beobachten. Der Wind hat wieder auf NW gedreht, die Kaltfront ist durch und dahinter sind wieder sehr gute Zugbedingungen.

07.09.2006, Donnerstag. Rechtzeitig wird der Mond den Kernschatten der Erde verlassen. Eine kleine Mondfinsternis als Zusatzservice für die MoonwatcherInnen, die dann ab 23:00 wieder zur Vogelzugbeobachtung an der Reihe sind. Ein alarmierendes Vorsignal gibt es aus Artstetten wo ein kurzer Blick gestern auf den Mond in 10 Minuten 17 Vögel (!!) ergeben hat. Vom alpinen Sondertermin hat die Außenstation Rax - Ottohaus endlich gute Beobachtungsverhältnisse gemeldet. Zwischen 23:00 und 2:00 Uhr wurden in der vergangenen Nacht in 18 Intervallen 40 Vögel registriert. Hohe Erwartungen für heute Abend, auch wenn es am frühen Abend in Oberkärnten und der Obersteiermark gewittert. Es wird schon wieder die Passage einer Kaltfront für heute Nacht erwartet. Werden wir unsere Schäfchen noch rechtzeitig ins Trockene bringen können? Im ungünstigen Fall besteht Hoffnung für die Nottermine, denn der Kaltfront soll Zustrom trockener Luft folgen.

06.09.2006, Mittwoch. Im September sind nicht zuletzt nach den Erfahrungen im Vorjahr sehr große Zugdichten zu erwarten. Daher wäre es sehr schön, wenn wir diesmal in voller Geschlossenheit vor den Mond treten könnten. Und es wäre sehr schön wenn das Wetter hielte, kein Föhn im Süden Bewölkung und Regen verursachen würde, sich alle Gewitter bis zum morgigen späten Moonwatch-Abend (Donnerstag, 23:00) auflösten, und nicht Winde aus Süd und Südwest den Vögeln die Lust am Ziehen nähmen. Eine Wiener Gruppe bricht gerade wieder zur Rax auf, denn heute trübt keine Wolke das Hoch über Österreich. Die geringe Mondhöhe reicht heute noch nicht für regulären Moonwatch, auf den Bergkämmen sollten aber brauchbare Daten möglich sein.

 

21.08.2006, Montag. Mittlerweile sind folgende Schlechtwetter-Rückmeldungen zum August-Moonwatch eingelangt: nw Weinviertel (Kleinhadersdorf und Hohenau), Donaubecken (Steinakirchen; aber Beobachtungen am Nottermin in Artstetten sehr erfolgreich), Wechsel (St. Corona), s Burgenland (Kukmirn), s Steiermark (Leibnitz) und Oberösterreich (Scharnstein). Die neue Station Kapfenberg konnte mit Unterbrechungen beobachten. Wie war die Situation in Vorarlberg, Tirol und Kärnten?
In der Beringungsstation Hohenau-Ringelsdorf den gesamten Juli hindurch extrem geringe Fangzahlen (50% der Normaljahre).
Große Hoffnung herrscht für September. Der September war im Vorjahr der einzige Monat, wo wir wirkliches Wetterpech hatten: Regen und Schnee in den Alpen, während eine breite Hochdruckzone von Spanien bis zum Ural nördlich an Österreich vorbeilief. Nur die nordöstlichsten Stationen hatten Sicht und sehr hohe Beobachtungszahlen (s. Netzwerk-Aktuell >> Datenübersicht September 2005)

11.08.2006, Freitag. Ein sogenannter Nottermin für alle die gestern schlechtes Wetter hatten geht sich im August aus, danach ist die Mondscheibe nicht mehr ausreichend ausgeleuchtet. Der Wind hat nachgelassen. Einige Stationen können nach gestrigem Pech heute Erfolge verbuchen. Artstetten stellt bisherigen Stationsrekord mit 49 Vögeln auf! Hoffentlich kommen noch weitere Erfolgsmeldungen aus dem Donauraum und dem Bereich nördlich der Alpen. Und wie ist es in Kärnten und in der Steiermark gelaufen?

10.08.2006, Donnerstag. Beginn der Moonwatch-Herbstsaison mit Kernzeit 23:30 - 01:30. Ein kräftiges Tiefdruckgebiet über den Benelux-Ländern beschert kräftigen Westwind und unbeständiges Wetter in Österreich. Bisher gibt es Rückmeldungen aus dem nördlichen Burgenland, dem Wiener Becken, Wien und dem Wiener Wald, aus Salzburg und aus Obertauern wo jeweils über einige Intervalle beobachtet werden konnte. Die Datenausbeute ist allerdings gering und kann nicht an den August des Vorjahres anschließen.

09.08.2006, Mittwoch. "Alpiner Moonwatch": Rax und Schneeberg im Nebel, während in Ostösterreich im Flachland und in den Tälern gute Sicht auf den Vollmond herrscht. Nur minutenweise Mondbeobachtung von der Rax bei heftigem Nordwind ohne dass Vögel beobachtet werden konnten. Schlechtwetter im Westen vereitelt Moonwatch-Ergebnisse der Sternwarte Emberger Alm in Kärnten. Mit diesem Versuch hat aber die Kooperation Astronomie-Ornithologie begonnen!

03.08.2006, Donnerstag. Die Vorbereitungen zur Herbstsaison beginnen mit Wetterumschwung; von Hitzewelle zu Kaltfront. Der Moonwatch findet am 10.08. von 23:30 bis 1:30 statt. Da unsere Rundmails nur die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erreichen, gibt es diesmal zwei Aufrufe im Logbuch.

1. spezieller Aufruf für Oberösterreich:
Wir rufen speziell das Bundesland Oberösterreich auf, verstärkt in unserem Netzwerk mitzuarbeiten!!!! Im Unterschied zu allen anderen östlichen Bundesländern gibt es in Oberösterreich nur zwei ständig besetzte Stationen. Gerade im Vorland nördlich der Alpen zeichnet sich zwischen Salzburg und Krems ein sehr interessantes Richtungsbild ab, das eine Verdichtung der Datenlage verlangt.

2. ergänzender Aufruf zum
Alpinen Moonwatch - Mittwoch, 09.08.06 - 23:30 - 1:30
Wer sich am 09.08. in alpiner Kammlage aufhält kann bei passender Witterung zusätzlich an einem simultanen ALPINEN MOONWATCH teilnehmen!
Einige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unseres Netzwerkes haben in der Vergangenheit die Möglichkeit erwähnt, in die Berge zu steigen und zusätzlich zu ihren "homebases" alpine Beobachtungsorte zu besetzen. Sollte jemand Interesse an einer derartigen Unternehmung haben, bitte melden.
2 Gründe machen hochliegende Beobachtungsorte besonders wichtig:
1. An manchen Punkten in tiefer eingeschnittenen Tälern ist es unter dem Höhenwinkel des August-Mondes nicht möglich, das Geschehen über den Bergkämmen zu erfassen.Die maximalen Beobachtungshöhen betragen beim August-Moonwatch 700 - 1.000m.
2. Weiters ist bei günstigen Zugbedingungen mit Zug in großen Höhen über den Kämmen zu rechnen. Diese Höhen können nur beobachtet werden, wenn die Beobachter bereits hoch genug positioniert sind.

 

 

30.05.2006, Dienstag. Bisher sind Daten von 23 Beobachtungsstationen eingelangt. Der heurige Frühling war stark verschieden vom Vorjahr. Cirka 1.600 beobachteten Vögeln 2005 stehen ca. 270 beobachtete Vögel 2006 gegenüber, obwohl die Zahl der Beobachtungsstationen mehr oder weniger konstant geblieben ist.

11.05.2006, Donnerstag. In Wien, Artstetten, in Leibnitz, auf der Rax und am Tauernpass wird noch beobachtet. Rax und Tauernpass haben Temperaturen um die Null Grad und es ist einigermaßen windstill. Die Sichtbedingungen sind wiederum gut. Diesmal ist das Beobachtungsergebnis besser. Die Werte liegen in der Größenordnung des Haupttermines im Mai 2005. Der Besuch von Pavel Zehtindjiev wurde für eine Kalibrierungsaktion genutzt. Er und drei erfahrene österreichische MonnwatcherInnen arbeiteten in zwei Teams unmittel nebeneinander, sodass sie die selben Vögel vor dem Mond sehen mussten und ihre Beobachtungsergebnisse vergleichen konnten. Es zeigte sich, dass bei Anzahl und Größenschätzung gute Übereinstimmung ereicht wird, erstaunlicherweise kommt es bei den Richtungsangaben häufiger zu Differenzen, allerdings in der Regel nur um 1 Ziffer mit geringen Konsequenzen für die Berechnungen der wahren Richtungen und der MTR (Zugdichte).
Damit sind die Moonwatch-Erhebungen zum Frühlingszug 2006 abgeschlossen. Vielen Dank an alle Mitarbeiter und MitarbeiterInnen, die heuer oft unter sehr widrigen Bedingungen ausgeharrt haben und auch bei günstigeren Verhältnissen nur wenig ziehende Vögel zu sehen bekamen.

10.05.2006, Mittwoch. Zur Kernzeit sind die Beobachtungsstationen diesmal wieder fast lückenlos besetzt. Der nun schon etwas abgeklärte Optimismus innerhalb des Netzwerkes erweist sich zunehmend als berechtigt. Um 22:00 Uhr herrschen an den meisten Beobachtungsstationen bereits sehr gute Sichtbedingungen, an einigen Stationen stellen sich diese mit geringer Verzögerung ein. Doch es zeichnet sich schnell ab, dass die mit dem guten Wetter einhergehenden Hoffnungen auf reichhaltigen Vogelzug enttäuscht werden, dass sehr wenig Vögel unterwegs sind und die beobachteten Dichten weit unter den Beobachtungen des Haupttermines im Mai 2005 bleiben. Diesmal ist es sehr schwer eine Erklärung zu finden.

 

12.04.2006, Mittwoch. Keine Besserung des Osterferienwetters. Tiefdruckgebiete an allen Ecken Europas, gerade im Südwesten und im östlichen Mittelmeer scheint die Lage freundlicher. Kaltluft über Mitteleuropa. Entsprechend vergeblich die Bemühungen der MoonwatcherInnen im Alpenraum. In Wien und im Wiener Becken konnte - zumindest teilweise - beobachtet werden, die Dichte der beobachteten Vogelsilhouetten fällt vernünftigerweise sehr schwach aus.
Damit ist auch der April-Termin zu Ende. Auch wenn vorerst nicht viele Daten zusammengekommen sind (einige Ergebnisse werden noch in den nächsten Tagen eintreffen) könnten zumindest qualitativ wieder neue Informationen durch den Vergleich der Richtungsverteilungen des Windes (Überlagerungen) und der ziehenden Vögel herauskommen. Wenn schon nicht harte Ergebnisse dann wenigstens Thesenbildungen und -erhärtungen.
Immerhin: der Mai-Termin (10.05.) ist relativ früh und könnte noch mit einigem Zugaufkommen für die Entbehrungen in März und April entschädigen.

11.04.2006, Dienstag. Alles nur noch schlimmer. Und auch der Computer ist noch nicht ersetzt.

10.04.2006, Montag. Die Wetterprognosen treffen zu. Nach wunderschönen Abenden am Freitag, Samstag und Sonntag herrscht am Montag Föhn, der gegen Nachmittag zusammenbricht und rechtzeitig den Großteil Österreichs in Wolken einer Südwestströmung hüllt. Die warme Südwestströmung wurde von einer Kaltfront aus Norden unterlaufen und ergab in Ostösterreich verschiedene Windrichtungen in verschiedenen Höhen, die sich an dichter werdenden Wolken beobachten ließen. In St.Pölten verschwand der Mond um 22:00 Uhr, nach Osten zu etwas später. In Leibnitz gab es ein glückliches Fenster, nach den Satellitenbildern aber ein sehr kleines. Generell also eingeschränkte und zunehmend schlechte Beobachtungsmöglichkeiten im (Süd-)Osten und vermutlich Ausfall der meisten Stationen. Der Vogelzug ist nur schwach trotz zunächst theoretisch günstigen, dann aber immer widrigeren Bedingungen bei durchgreifendem Nordwind und Temperatursturz.
Zudem: Ausfall unseres Computers, daher verschleppte Logbuch-Dokumentation.

 

14.03.2006, Dienstag. Der erste Moonwatch des Jahres 2006 ist abgeschlossen. Auch der zweite Nottermin brachte für den Bereich Salzburg - Oberösterreich und die am Samstag und Sonntag chancenlosen Bereiche Niederösterreichs nicht die erhofften Bedingungen. Gespannt warten wir noch, ob von den Stationen in Vorarlberg und Tirol Daten kommen. Tiefster Winter aller Orten. Die während unserer Beobachtungstermine Wetter bestimmenden Tiefdruckgebiete und Kaltfronten sind nun einigermaßen zusammengewachsen, von Skandinavien bis über den Balkan reicht nun ein Tiefdruckkomplex, und die Kaltluft, die uns am Sonntag von Norden her erreicht hat, verliert nur langsam an Strenge. Zusammenfassend können wir über diese Erhebungsperiode sagen, dass wir extremes Wetter hatten, Mondbeobachtungen am ehesten noch am Samstag möglich waren, auf Kärnten, Steiermark, Burgenland, Wien und das östliche Niederösterreich beschränkt blieben, dass ein Mix aus verschiedenen Tiefdrucksystemen und Kaltluftkeilen sehr sehr schwachen Vogelzug gerade noch in den südlicheren Abschnitten Österreichs bei schwachem SW-Wind zugelassen hat, die inneralpinen Regionen nicht gemieden wurden und in den Gebieten nördlich und im Flachland im Osten der Alpen bei erheblichem Nordwind kein nächtlicher Vogelzug (mehr) stattgefunden hat. Flughöhen und Flugrichtungen (der wenigen beobachteten Vögel) müssen erst berechnet werden. Auf den ersten Blick wirken zumindest die Richtungen der Vögel zwischen Kärnten und dem Wechsel sehr einheitlich und im Bereich der erwarteten Richtungen ohne große topografisch bedingte Abweichungen.
Die Satellitenbilder während unserer Termine erinnern an jene vom April des vergangenen Jahres. Auch damals wirkte ein Keil extremer Kaltluft von Skandinavien bis nach Sizilien, herrschte Nordwind und hatten wir fast an allen Stationen ein einheitliches Bild, nämlich kein Vogelzug. vgl. Wie hat sich der Kaltlufteinbruch am 21. April 2005 auf den Vogelzug ausgewirkt ?

13.03.2006, Montag. Das Mosaik wird langsam dichter. Weitere Nachrichten aus Kärnten, dem Murtal, der südlichen Steiermark und vom Wechsel: Dort durchaus, wenn auch schwacher, Vogelzug. Somit sieht es derzeit ganz danach aus als gäbe es zwischen dem Flachland, wo der Nordwind bis zum Boden durchgreifen kann, und dem Bergland, wo die Gebirgsketten als Wind-Barriere wirken, eine scharfe Begrenzung der Zug- Möglichkeiten. Schon irgendwie logisch, muss aber auch erst einmal belegt werden. Wieder einmal: Nullbeobachtungen sind nicht lustig aber sehr wertvoll.
Sehr spannend wären Ergebnisse aus dem Westen und von den Bereichen nördlich der Alpen, wo bisher noch keine guten Beobachtungsbedingungen herrschten. Wir hoffen auf den Nottermin am Montag. Die Wetternachrichten sind nicht aussichtslos.

12.03.2006, Sonntag. Am Morgen wie angekündigt tief winterliche Verhältnisse im Osten. Schneesturm. Berichte aus Linz (schlechte Nachricht) und Althofen (gute Nachricht): Linz: Schneefall, kein Moonwatch. Althofen im Krappfeld/Gurktal: beste Bedingungen, 26 Beobachtungen in 10 Intervallen!

11.03.2006, Samstag. Nach behutsamer Mobilisierung scheint zumindest unser Moonwatch-Netzwerk den Winter überwunden zu haben, obwohl eigentlich noch tiefster Winter ist. Die ersten telefonischen Berichte aus dem Osten weisen aber eindeutig darauf hin, dass es zu früh oder zu winterlich oder zu NORD-windig ist für nächtlichen Vogelzug.
Wegen einer neuerlichen Kaltluftwelle aus dem Norden mit Schneefällen war zu befürchten, dass diesmal zum Haupttermin kein Moonwatching möglich würde. Zumindest im Osten kam es dann über einige Intervalle doch überraschend zu guter Sicht bei stürmischem Wind aus uneinheitlichen Richtungen. Wie waren die Sichtbedingungen im Süden, waren dort ziehende Vögel zu beobachten?

 

 

Letzte Aktualisierung: 12.10.2006

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